Billeder |
| Bünz, Hans Claudius Luftaufnahme des Versorgungsheims Farmsen, 1920er-Jahre.
Das Versorgungsheim Farmsen mit etwa 1800 Betten wurde zur wichtigsten
„Bewahrungsanstalt“ der Hamburger Wohlfahrtsanstalten für zwangseingewiesene
Männer und Frauen, die die Nationalsozialisten als „Asoziale“ und als „Gefahr“ für
das deutsche Volk betrachteten. Bis 1939 wurden 800 Männer und 343 Frauen, die
für kurze oder längere Zeit im Versorgungsheim Farmsen untergebracht und durch
den Leitenden Oberarzt der Einrichtung, Dr. Hans Buchta begutachtet worden waren,
zwangssterilisiert.
http://www.radszuweit.info/Katalog_Rathaus_NG_2014_S1-72_20140106_final.pdf |
| Bünz, Hans Claudius Grafik „Die Wohlfahrtsanstalten der Hansestadt
Hamburg“ 1940.
Quelle: Bundesarchiv, R 3001 Reichsjustizministerium, 20950, Blatt 22
Diese Grafik veranschaulicht, dass die arbeitsfähigen
Bewohnerinnen und Bewohner der Wohlfahrtsanstalten
zur Aufrechterhaltung des Anstaltsbetriebs
unverzichtbar waren. Die praktizierte „Arbeitserziehung“
war faktisch Zwangsarbeit, mit der die
Unterbringungskosten gesenkt wurden. Arbeitsfähigkeit
bot daher auch eine Überlebenschance. Nicht
arbeitsfähige Bewohnerinnen und Bewohner wurden
schlechter versorgt und in die Heil- und Pflegeanstalt
Langenhorn abgeschoben. Für sie bestand die große
Gefahr, von dort in eine „Euthanasie“-Tötungsanstalt
abtransportiert zu werden. |